Augen auf: erste Anzeichen einer Venenschwäche
Risikofaktoren, die zur Entstehung von Venenleiden führen können, sind zahlreich:
Vererbte Venenschwäche oder angeborene Venenanomalie
Übergewicht
Viel Sitzen oder Stehen
Nikotin- und Alkoholkonsum
Hormonelle Einflüsse (Pille, Schwangerschaft)
Schweres Heben und Tragen
Beengte Kleidungsstücke
Heiße Bäder und intensives Sonnen
bringen Ihre Beine in Gefahr. Venenleiden kündigen sich durch typische Merkmale an:
Die ersten Anzeichen:
Schwere, müde oder geschwollene Beine
Hitzegefühl in den Beinen
Kribbeln, Krämpfe oder Spannungsgefühl
Ziehender oder stechender Wadenschmerz
Schwellungen in der Knöchelregion
Besenreiser
Wer eines oder mehrere dieser Alarmzeichen feststellt, sollte unbedingt den Arzt um Rat fragen. Denn Venenleiden sind kein unabwendbares Schicksal. Frühzeitig erkannt und behandelt kann ein Fortschreiten des Leidens oftmals verhindert werden.
(Quelle: Wie halte ich meine Beine in Schwung? Ratgeber von Juzo)
Wie viele Menschen haben ein Lymphödem?
Ein Lymphödem entsteht, wenn sich im Gewebe mehr eiweißreiche Flüssigkeit ansammelt, als die Lymphgefäße abtransportieren können. Dann kommt es zu einer Schwellung, die wir „Lymphödem“ nennen. Dabei sind zwei Fälle zu unterscheiden: Das akute Lymphödem und das chronische Lymphödem.
Ein akutes Lymphödem bildet sich, wenn sich aufgrund entzündlicher Vorgänge die Durchlässigkeit der Wände der Blutkapillaren erhöht und dadurch so viel Flüssigkeit in das Gewebe gelangt, dass die Transportkapazität des Lymphgefäßsystems nicht ausreicht, um sie abzuleiten. Die geschwollene Backe nach einem Zahnarztbesuch oder einer deftigen Ohrfeige, die Schwellung am verstauchten Knöchel, ein Insektenstich gehören ebenso zu den akuten Lymphödemen wie Schwellungen nach anderen Verletzungen oder operativen Eingriffen. Mit dem Abklingen der Entzündung normalisiert sich die Wanddurchlässigkeit der Blutkapillaren, es tritt weniger Flüssigkeit in das Gewebe aus, die Lymphgefäße beseitigen den Überschuss nach und nach und die Schwellung verschwindet.
Ein chronisches Lymphödem ist dagegen die Folge eines dauerhaften Mangels oder Defekts im Lymphgefäßsystem. Hier gibt es das angeborene – „primäre“ – Lymphödem und das „sekundäre“, das aufgrund bestimmter Ereignisse erworben wurde.
Menschen mit primärem Lymphödem haben von Anfang an zu wenige oder nicht funktionierende Lymphgefäße bzw. Lymphknoten. 80 Prozent von ihnen sind weiblich. In 3 Prozent der Fälle ist die lymphatische Transportkapazität so stark eingeschränkt, dass das Ödem bereits ab der Geburt manifest ist. Meist jedoch treten diese Schwellungen später auf, etwa während Wachstumsschüben, Pubertät, Schwangerschaft oder durch ein auslösendes Ereignis (Verletzung, Insektenstich, Sonnenbrand etc.), das vom intakten Lymphgefäßsystem problemlos verkraftet wird, nicht jedoch vom vorgeschädigten. Etwa ein Drittel aller chronischen Lymphödeme sind primär. In der Regel beginnen sie „distal“, d.h. an den Füßen bzw. Händen und breiten sich nach „proximal“ (zum Körper hin) aus.
Sekundäre Lymphödeme gibt es doppelt so viele wie primäre. Sie beginnen meist proximal und breiten sich nach distal aus. Bei uns sind die weitaus häufigsten Ursachen chronischer Lymphödeme die Entfernung von Lymphknoten und die Strahlentherapie bei der Behandlung von Krebserkrankungen. Jeder entfernte Lymphknoten bedeutet eine Unterbrechung des Lymphabflusses. Die Bestrahlung kann das Gewebe verhärten und die darin liegenden Lymphgefäße so sehr schädigen, dass der Lymphfluss durch das betroffene Gebiet hochgradig gestört ist. Glücklicherweise wurden die OP- und Bestrahlungstechniken in den letzten Jahren immer mehr verbessert. Dadurch können die Nebenwirkungen und somit auch das Lymphödemrisiko reduziert werden. Daneben können sekundäre Lymphödeme auch durch Verletzungen, Infektionen, Abschnürungen (Selbstverstümmelung) oder anderen Beschädigungen des Lymphgefäßsystems entstehen.
(Quelle: Lymphe und Gesundheit 2/2013)